Für die Wirkerei wird gezeigt, wie wirkungsvoll ein gezieltes Textil-zu-Textil-Recycling den ökologischen Impakt der textilen Wertschöpfungskette minimiert. Unter dem Motto „Rethink.Recycle.Reuse – Close the loop“ wurde ein Badeanzug nach dem Gebrauch komplett im Kreislauf geführt, also eingesammelt, geschreddert, über Polymerchips zu Garn ausgesponnen und auf einer Maschine von KARL MAYER erneut zu einer Ware für Swimwear verarbeitet. Bei dem Projekt hat der Global Player mit The LYCRA Company und Decathlon zusammengearbeitet.
Die Strickerei präsentiert leichte geschmeidige Allrounder-T-Shirts, die mit einem minimierten CO2-Fußabdruck überzeugen. Vorder- und Rückenteil entstanden auf einer innovativen, neu entwickelten STOLL-Maschine in der höchstmöglichen Feinheit. Der Newcomer hat für alle T-Shirts biobasiertes Material verarbeitet und zudem vorgefertigte Waren produziert, die sich mit nur wenig Aufwand und Abfall zum Endprodukt konfektionieren lassen. Beteiligte an dem Vorhaben zum Nachahmen waren neben STOLL die Lenzing Group, die Südwollgroup und die Gebr. Otto Baumwollfeinzwirnerei GmbH + Co. KG.
Ein weiterer Beitrag zum Thema abfallarme Fertigung ist ein nahezu vollständig an einem Stück gestrickter Anzug, der ebenfalls auf einer STOLL-Maschine gefertigt wurde. Die Flachstrickmaschinen von STOLL sind für die 3D-Formgebung ohne Nähte prädestiniert. Analog zum 3D-Druck-Verfahren entstehen mit der additiven Methode Stoffe in der gewünschten Form direkt auf der Maschine. Der Anzug bietet neben mehr Nachhaltigkeit den Look konventioneller Pendants aus Webware und den typischen Komfortstretch von Maschenstoffen. Er entstand in Zusammenarbeit von The Woolmark Company, der Südwollgroup, der Hugo Boss AG und STOLL.
Eine Innovation aus dem Bereich der Kettvorbereitung hat den Indigo-Garnfärbeprozess mit seinen klassischerweise hohen Belastungen durch Chemikalien und einen hohen Wasserverbrauch im Fokus. Die Färbetechnologie BLUEDYE auf Stickstoffbasis minimiert die immensen Einsatzmengen. Der Bedarf an Hydrosulfit und Natronlauge – den Hauptumweltsündern des Prozesses – lässt sich mehr als halbieren und die benötigte Wassermenge ebenfalls deutlich reduzieren. Zudem fällt weniger Garnabfall an. Damit punktet BLUEDYE beim Umweltschutz und bei den Kosten gleichermaßen. Die Betriebskosten können um bis zu 20 % gesenkt werden.
Die BLUEDYE auf dem Messestand ist die erste Maschine der neuen BLUELINE-Kategorie der KARL MAYER GROUP. Der innovationsstarke Branchenführer engagiert sich für eine nachhaltigere und umweltfreundlichere Textilindustrie. Ab sofort wird er all seine Maschinen und Lösungen, die einen nachweislichen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten, unter der Kategorie BLUELINE führen.
Aus dem Bereich Technische Textilien wird eine vollkommen neuartige Lösung zur vertikalen Begrünung von Städten vorgestellt. Kern der Innovation ist ein Netz, das auf Kettenwirkmaschinen mit Schusseintrag von der KARL MAYER Technische Textilien GmbH hergestellt wurde. Das Gittergewirke besteht aus Flachs. Es wird als Rankhilfe für schnell wachsende Pflanzen eingesetzt und lässt sich, nach der Begrünungsphase, im Herbst gemeinsam mit diesen als Biomasse in Pyrolyseanlagen zu Strom und Aktivkohle verwerten. Im Sommer senken die bepflanzten Segel durch Verdunstungseffekte die Umgebungstemperatur. Zudem entsteht durch die Photosynthese Frischluft, und es wird CO2 gebunden. Weitere wichtige Vorteile sind ein geringer Bodenbedarf und eine flexible Platzierung im öffentlichen Raum.
Neben der fokussierten Performance-Schau ist das Thema Nachhaltigkeit an nahezu allen weiteren Stationen präsent – ob bei Maschinen, textilen Entwicklungen, digitalen Lösungen oder Supportangeboten.