Mehr Musterungsfreiheit
Vor allem VARIO WEFT begeisterte die Kunden durch eine Revolutionierung der Schussfadenmusterung. Durch die Innovation werden Musterwechsel beim Schussfaden äußerst vereinfacht, beschleunigt und flexibilisiert. Die elektronische Lösung benötigt keine mechanischen Eingriffe beim Fadeneinzug und kennt keine Limitierungen hinsichtlich der Rapportlänge. Zudem entsteht erheblich weniger Randabfall.
Grundlage für das dicke Vorteilspaket ist ein neugedachtes Musterungsprinzip: Arbeiteten Schussleger und Transportkette bisher mit einem Schussfadeneinzug entsprechend der gewünschten Musterung, kommt nunmehr immer ein voller Einzug zum Einsatz. Ein Stop- and-Go-Betrieb der Transportkette und eine neue Bewegungskurve des Vorbringers sorgen für die musterungsgerechte Garnzuführung. Ist ein Schussfaden in die Ware einzubinden, wird er durch die umlaufende Transportkette an die Wirkstelle geführt und durch den Vorbringer in den Eingriffsbereich der Schiebernadeln gebracht. Soll eine Freistelle in der Ware entstehen, stoppt die Transportkette und der Vorbringer taucht unter dem Schussfaden ab. „Die Beweglichkeit, die VARIO WEFT bei der Schussfadenmusterung bietet, ist für unsere Kunden vollkommen neu. In den Gesprächen hierzu während der ITMA wurden Potenziale ausgelotet und Denkprozesse angestoßen. Wir rechnen mit vielen neuen Produktideen, bei deren Umsetzung wir unseren Kunden zur Seite stehen“, erklärt Hagen Lotzmann.
Weniger Kosten und Umweltbelastungen
Mit dem Wegfall der freibleibenden Positionen in der Transportkette entfällt auch der hier entstehende Abfall. Beim konventionellen Verfahren werden die Schussfäden an den Leerstellen vorbeigeführt, die in Arbeitsrichtung verlaufenden Fadenstrecken müssen entsorgt werden, mit negativen Effekten auf die Kosten und Umweltbilanz. Die relative Garnverschwendung ist dabei umso größer, je mehr Positionen zu überbrücken und Schussfäden einzutragen sind, also je offener die Gitterporen und breiter die Stege ausfallen. Bei der Betrachtung des absoluten Einsparpotenzials ist allerdings auch die Schussfadenanzahl in der Ware zu beachten.
Bei einem Schussfadeneinzug von 5 voll, 10 leer wird beispielsweise rund 61 % weniger Material benötigt. Damit entstehen jährlich ca. 38 TEUR weniger Kosten und ungefähr 256.000 kg weniger CO2-Emissionen. Bei dichteren Gittergestaltungen mit einem Einzug von 2 voll, 2 leer ist die Materialeinsparung mit knapp 46 % geringer aber die absolute jährliche Ersparnis bei den Kosten mit ca. 40 TEUR und bei den CO2-Emmissionen mit fast 270.000 kg höher.
Stabile Ränder
Eine weitere Innovation der WEFTTRONIC® II G stabilisiert die Warenränder und nutzt hierfür die Schussfadenenden. Die an den Gitterrändern seitlich herausstehenden Schussfadenenden werden mechanisch und mittels Luftstroms wieder in die Wirkstelle eingebracht und hier per Masche fest in die Gitterstruktur eingebunden.
Durch die somit verfestigten Warenabschlüsse können die Gitter besser beim Ausrüstungsprozess fixiert werden – ein Vorteil insbesondere für mittelschwere und schwere Geotextilien. Damit lässt sich das Schrumpfverhalten der Schusswirkware kontrolliert einstellen und deren Qualität verbessern. Auch neue Anwendungsgebiete können durch die verfestigten Randstrukturen erschlossen werden, beispielsweise in den Bereichen Hangsicherung und Sicherheitsnetze.
Kontrollierte Fadenspannung
Zur Maximierung der Warenqualität wurde die WEFTTRONIC® II G mit einem System zum Monitoring der Schussfadenspannung ausgestattet. Die neue Lösung hat jeden einzelnen Faden im Blick und löst beim Über- oder Unterschreiten von Schwellenwerten Aktionen aus: zunächst eine Warnung, dann das Abschalten der Maschine.
Beim Umrüsten auf neue Muster kann die Schussfadenspannung einfach eingestellt und kontrolliert werden und damit die Reproduzierbarkeit der Produktgüte verbessert werden. Zudem lassen sich die Spannungsdaten für die Kontrolle und Nachvollziehbarkeit von Produktionsaufträgen speichern.
Automatisches Absaugen im Non-Stop-Betrieb
Eine neue Baugruppe zum Absaugen von Randabfällen, das CSD 600, hat eine Erhöhung der Maschineneffizienz im Fokus. Die Innovation nimmt die Schussfadenreste kontinuierlich während des Maschinenlaufs auf und nutzt betriebsbedingte Stopps zum vollautomatischen Entleeren, ganz ohne händische Eingriffe. Zudem wird weniger elektrische Energie im Vergleich zur bisherigen Lösung mit je einem Absaugschrank an jeder Maschinenseite benötigt. Das Einsparpotenzial beträgt rund 8 %.